Sicherheit auf der Piste

31.01.2025

Ein Blick hinter die Kulissen der Pistenrettung

Manche Skitage verlaufen nicht wie geplant. Ein unglücklicher Sturz kann schnell zu einem Krankenhausaufenthalt führen. Sollte dir das einmal passieren, kannst du dich auf unsere Pistenretter verlassen. Sie sind direkt vor Ort, leisten Erste Hilfe und sorgen für den sicheren Abtransport ins Tal.
Um unsere "Retter in Not" ins Rampenlicht zu rücken, haben wir sie besucht und ihnen einige Fragen gestellt. Dabei haben wir spannende Einblicke in die Arbeit des Pistendienstes erhalten.

Der Tagesablauf der Pistenretter

Der Arbeitstag der Pistenretter beginnt früh, um 7:00 Uhr morgens. Zuerst geht es zur Bergrettungshütte auf der Planai – der Zentrale des Teams. Täglich sind drei Bergretter und ein Pistendienstmitarbeiter auf der Planai im Einsatz. Nach einer kurzen Teambesprechung starten sie noch vor Betriebsbeginn, um den Berg für die Gäste vorzubereiten.
Neben ihrer Hauptaufgabe der Unfallversorgung – kümmern sich die Retter auch um Aufgaben wie:

  • Leeren der Mülleimer
  • Freischaufeln von Bänken
  • Absichern der Pisten
  • Kontrolliertes Lawinensprengen

Ausrüstung und Einsatzfahrzeuge

Für den Ernstfall ist das Team bestens ausgestattet. Zwei Skidoos stehen bei der Bergrettungshütte bereit und sechs Akia-Schlitten sind an verschiedenen Stationen am Berg positioniert.

Akia-Schlitten kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Unfall abseits der präparierten Pisten passiert und ein Skidoo nicht genutzt werden kann. Es kann aber auch bei schweren Skiunfällen der Fall sein, dass der Verunfallte mithilfe des Akias abtransportiert werden muss, da er anders nicht transportfähig ist. In solchen Fällen transportieren die Retter den Verletzten liegend zur nächsten Zufahrtsstraße.
Jeder Pistenretter trägt außerdem einen Notfallrucksack mit sich. Besonders häufig kommen dabei Vakuumschienen und Rettungsdecken zum Einsatz.

Seit diesem Winter gehört auch der „Rettungshopsi“ zur Ausrüstung. Unser Maskottchen im Bergrettungsoutfit wird bei Unfällen mit Kindern eingesetzt und sorgt für einen kleinen „Magic Moment“, der die Situation für die Kleinen ein wenig erträglicher macht.


Häufige Einsätze und Herausforderungen

Die häufigsten Einsätze betreffen Verletzungen an den Knien oder Schultern sowie Schnittwunden. Aber auch gebrochene Skischuhe, beschädigte Ski oder defekte Bindungen führen oft zu einer Alarmierung. In solchen Fällen bringen die Retter die Gäste sicher zur nächsten Station, wo sie ihre Talfahrt antreten können.

Im Durchschnitt rücken die Pistenretter in der Wintersaison sechs bis sieben Mal pro Tag aus. An besonders starken Wintertagen kann die Zahl der Einsätze jedoch auf bis zu 20 steigen.


Prävention und Training

Unsere Pistenretter absolvieren einen dreitägigen Ausbildungskurs sowie jährlich eine maßgeschneiderte Erste-Hilfe-Auffrischung. Die Pistenretter engagieren sich auch privat ehrenamtlich in Rettungsorganisationen (Bergrettung, Österreichisches Rotes Kreuz, ...).

Des Weiteren werden regelmäßig Trainings – sowohl im Team als auch gemeinsam mit Schulklassen – durchgeführt. Dabei wird vermittelt, wie man sich bei einem Unfall richtig verhält.


Die wichtigsten Schritte bei einem Skiunfall sind:
  1. Ruhe bewahren.
  2. Unfallstelle absichern: Mit Skistöcken etwa fünf Meter oberhalb der Unfallstelle ein Kreuz in den Schnee stecken, damit nachkommende Skifahrer die Gefahr erkennen.
  3. Pistenrettung kontaktieren: Die Nummer unserer Koordinierungszentrale am Berg lautet 03687/22042-155. Wichtig ist, die Pistennummer, die auf runden Tafeln am Pistenrand steht, durchzugeben.
  4. Erste Hilfe leisten: Beim Verunfallten bleiben und, falls möglich, mit einer Aludecke warmhalten.
  5. Einsatzorganisation einweisen: Sobald die Retter eintreffen, ihre Aufmerksamkeit durch Handzeichen auf sich lenken.

So vermeidest du Skiunfälle: Die FIS-Regeln

Skiunfälle lassen sich oft durch umsichtiges Verhalten und die Einhaltung der FIS-Regeln vermeiden. Diese international anerkannten Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder sorgen für Sicherheit auf der Piste:

  1. Rücksicht auf andere Skifahrer und Snowboarder: Verhalte dich so, dass niemand gefährdet oder geschädigt wird.
  2. Beherrschung der Geschwindigkeit und Fahrweise: Passe deine Geschwindigkeit und Fahrweise deinem Können, den Gelände- und Schneeverhältnissen sowie dem Verkehr auf der Piste an.
  3. Wahl der Fahrspur: Der von hinten kommende Skifahrer muss seine Spur so wählen, dass er die vor ihm fahrenden Personen nicht gefährdet.
  4. Überholen: Überholen ist von oben oder unten, von rechts oder links erlaubt, muss jedoch mit genügend Abstand durchgeführt werden.
  5. Einfahren und Anfahren: Wer auf eine Piste einfährt oder nach einem Halt wieder anfahren möchte, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass dies gefahrlos möglich ist.
  6. Anhalten auf der Piste: Halte nicht an engen oder unübersichtlichen Stellen der Piste an. Wenn du stürzt, mach die Stelle so schnell wie möglich wieder frei.
  7. Auf- und Abstieg: Sollte ein Auf- oder Abstieg erforderlich sein, benutze den Rand der Piste.
  8. Beachten der Markierungen und Signalisation: Folge den Hinweisen und Markierungen auf der Piste.
  9. Hilfeleistung: Bei Unfällen ist jeder zur Hilfe verpflichtet.
  10. Ausweispflicht: Alle Beteiligten, ob Zeugen oder Unfallbeteiligte, müssen ihre Personalien angeben.
    Die Einhaltung dieser Regeln schützt nicht nur dich, sondern auch andere Wintersportler. Denn Vorsicht und Rücksichtnahme sind die besten Mittel, um Unfälle zu vermeiden. Ein wichtiger Tipp unseres Teams: Selbsteinschätzung ist oberste Priorität. Wenn du müde wirst, mach lieber mal eine Pause, damit Stürze aufgrund von Müdigkeit vermieden werden.

Hier findest du eine Übersicht der FIS-Regeln >>


Ein großes Dankeschön

Die Arbeit der Pistenretter ist unverzichtbar und oft mit körperlicher sowie mentaler Belastung verbunden. Dank ihrer schnellen Reaktion und professionellen Hilfe sind sie eine wichtige Stütze für die Sicherheit aller Wintersportler.